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Der Strommarkt in Deutschland

Der Strommarkt in Deutschland setzt sich aus einem Strommix verschiedenster Energieträger zusammen. Der Stromverbrauch wird durch Energiesparmaßnahmen und durch Steigerung in der Energieeffizienz in Zukunft sinken. Der Strompreis wird an der Strombörse Leipzig festgelegt und hängt neben dem Stromverbrauch auch von der Liberalisierung des Strommarktes und der Geschwindigkeit ab, in der erneuerbare Energieträger in den Strommix einfließen. Weiterlesen

Strommarkt in Deutschland - erneuerbare Energien nehmen zu

Inhaltsübersicht:

Der Strommarkt in Deutschland wird zu 80 Prozent unter den vier großen Stromkonzernen Vattenfall, RWE, EnBW und E.ON aufgeteilt. So kann man nur bedingt von einer Liberalisierung des Strommarktes sprechen, die für mehr Wettbewerb und sinkende Preise sorgen könnte.

Ein Großteil der Stromerzeugung in Deutschland beruht auf fossilen Brennstoffen wie Kohle und Erdgas. Durch den Ausstieg aus der Kernenergie wird sich der Anteil der Erneuerbaren Energien am Strommix von derzeit 17 Prozent auf 47 Prozent im Jahr 2020 steigern.

Strommarkt

Der Stromverbrauch in Deutschland und die Strompreisentwicklung

Der Stromverbrauch in Deutschland wird durch Energiesparmaßnahmen und durch Steigerung in der Energie-Effizienz in Zukunft sinken. Angepeilt ist eine Reduzierung um 5 Prozent auf 595 TWh im Jahr 2020, dabei soll der Anteil an Ökostrom auf 47 Prozent steigen.

Auch in den nächsten Jahren wird laut Experten die Strompreisentwicklung weiter nach oben zeigen. Da die fossilen Energieträger immer teurer werden, kommt der Umstellung auf erneuerbare Energien eine große Bedeutung zu. Die Strompreisentwicklung hängt auch davon ab, ob es gelingt, den deutschen Strommarkt weiter zu liberalisieren.

EEG Umlage & die EEX Leipzig

Das EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) soll dem Klimaschutz dienen und den Anteil an erneuerbaren Energien auf dem Strommarkt fördern. Die EEG Umlage (2012 3,53 Cent pro Kilowattstunde) richtet sich nach dem Differenzbetrag, der Netzbetreibern durch Aufwendungen des EEG-Stroms entstehen.

Die Strombörse Leipzig oder auch „European Energy Exchange AG“ (EEX Leipzig) hat sich seit ihrer Fusion im Jahr 2002 zu einer europaweiten Börse für Energieprodukte entwickelt. Etwa 250 Teilnehmer handeln hier Strommengen für den Preis auf dem deutschen Strommarkt aus. Der an der EEX Leipzig gehandelte Strompreis gilt als Referenz für den gesamten Strommarkt im europäischen Raum und hat große Auswirkungen auf die Strompreisentwicklung.

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Stromverbrauch Deutschland - Industrie & Privathaushalte vorn

Die Entwicklung des deutschen Stromverbrauches

Der jährliche Stromverbrauch in Deutschland betrug im Jahr 2010 607,8 Mrd. kWh, das waren 13 Prozent mehr als im Jahr 1991. Der Stromverbrauch in Deutschland steht vor einem Umbruch: Bis zum Jahr 2020 soll er durch zahlreiche Einsparmaßnahmen um 5 Prozent gesenkt werden. Der Anteil an erneuerbaren Energien soll von heute 17 Prozent auf 47 Prozent im Jahr 2020 erhöht werden.

Der Strommix basiert in Deutschland gegenwärtig auf den „drei Säulen“ Kernenergie (22 Prozent), Braunkohle (24 Prozent) und Steinkohle (19 Prozent). Aber auch Erdgas (14 Prozent) und erneuerbare Energien (17 Prozent) tragen substanziell zur Stromerzeugung bei. Seit Mitte der 90er Jahre hat sich die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien kräftig erhöht, insbesondere durch den Ausbau der Windenergie. Im Jahr 2010 betrug der Stromverbrauch in Deutschland 607,8 Milliarden kWh, dass waren 13 Prozent mehr als im Jahr 1991. Die stärksten Verbraucher von Strom sind die Industrie (47 Prozent des Gesamtverbrauchs) und die privaten Haushalte (27 Prozent).

Energieeffizienz stagniert

Ein wichtiger Parameter für die Energiesparpläne in Deutschland ist die Energieeffizienz. Die Energieeffizienz ist umso höher, je geringer die Energieverluste bei der Gewinnung, Umwandlung, Verteilung und Nutzung von Energieträgern für die jeweilige Energiedienstleistung sind.

Der gesamtwirtschaftliche Fortschritt bei der Energieeinsparung zwischen 1990 und 2010 lag bei 1,8 Prozent pro Jahr. Die Bundesregierung hält in ihrem Energiekonzept eine Steigerung auf deutlich über 2 Prozent pro Jahr für notwendig, um die langfristigen energie- und klimapolitischen Ziele zu erreichen.

Prognosen für den Stromverbrauch in Deutschland im Jahr 2020

Bis zum Jahr 2020 will Deutschland den Stromverbrauch um 5 Prozent auf 595 Milliarden kWh senken. Durch den Ausstieg aus der Kernenergie und den konsequenten Ausbau von erneuerbaren Energien soll der Anteil dieser Energien am Strommarkt im Jahr 2020 auf 47 Prozent steigen. Die wichtigste Rolle übernimmt dabei die Windenergie, die künftig ein Viertel des deutschen Strombedarfs decken soll, gefolgt von der Stromerzeugung aus Biogas, Holz, Reststoffen und flüssiger Biomasse (Verdoppelung auf 9 Prozent). 7 Prozent der Stromversorgung sollen bis dahin aus der Sonnenenergie kommen (Verdreifachung), 5 Prozent aus der Wasserkraft und 1 Prozent aus der Geothermie.

Laut einer Studie des deutschen Bundesumweltamtes lässt sich dieser Anteil am Stromverbrauch in Deutschland bis zum Jahr 2050 durchaus auf 100 Prozent steigern. Weil dadurch der CO2 Ausstoß und die Brennstoffimporte von Kohle verringert werden können, wird die Volkswirtschaft um geschätzte 30 Milliarden Euro entlastet.

Der steigende Anteil der erneuerbaren Energien wird einen bislang schwer abschätzbaren Effekt auf die EEG Umlage haben. Der genaue Umfang des Anstiegs ab 2013 und die korrespondierende Strompreisentwicklung ist noch offen.

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Ein Strommix vieler Energieträger

Die Stromerzeugung in Deutschland

In Deutschland wird Strom aus unterschiedlichen Energieträgern erzeugt. Doch wie genau setzt sich unser Strommix zusammen? Und wie sollte der ideale Strommix aussehen? Bei der Zusammensetzung spielen viele Faktoren eine Rolle, nicht zuletzt auch politische Interessen. Wie sich der Strommix in den letzten Jahren zusammengesetzt hat, zeigen verschiedene Energiebilanzen.

Der Strommix in unseren Netzen und an der Strombörse in Leipzig setzt sich aus verschiedenen Anteilen zusammen. Ein Großteil der Stromerzeugung in Deutschland beruht nach wie vor auf fossilen Rohstoffen wie Kohle, Erdöl und Erdgas. Aber auch die Kernenergie und die Erneuerbaren Energien haben einen beachtlichen Anteil am Strommarkt, wenngleich der Ausstieg aus der Kernenergie nun beschlossene Sache ist und im Laufe der Zeit auf Null sinken wird. Im Jahr 2015 setzte sich der Strommix folgendermaßen zusammen:

Strommix - Anteil der Erneuerbaren Energien soll bis 2020 erhöht werden

Ein wesentliches Kriterium bei der Beurteilung von Energieträgern ist der Wirkungsgrad bzw. der Energiegehalt. Einen vergleichsweise hohen Energiegehalt haben fossile Brennstoffe. Der Anteil der Stromerzeugung in Deutschland durch Kohle ist daher mit 43 Prozent am höchsten. Unsere fossilen Energieträger stehen allerdings nur begrenzt zur Verfügung. Außerdem wirkt sie sich wegen ihres CO2 Ausstoßes negativ auf unser Klima aus. Die Kernenergie wiederum ist wegen eines bleibenden Restrisikos der Atomkraftwerken umstritten. Auch die ungeklärte Endlagerung der Atombrennstäbe führt dazu, dass sie viele Gegner hat. Wie sich der beschlossene Atomausstieg auf die deutsche Strompreisentwicklung auswirken wird, bleibt abzuwarten.

Umweltverbände und Naturschützer sind starke Befürworter von Erneuerbaren oder regenerativen Energien. Sie drängen darauf, diese zunehmend in den Strommix mit einzuschließen. Hierzu zählen Wasserkraft, Solarenergie, Windkraft und Erdwärme. Sie stehen unbegrenzt zur Verfügung und schaffen sich damit einen großen Vorteil. Einziger Nachteil ist, dass die Frage der Speicherung und des Transportes noch nicht abschließend geklärt ist. Ihr Anteil betrug 2012 ca. 22 Prozent. Der größten Beitrag zum Erneuerbare Energien - Strommix leistet derzeit noch die Windenenergie mit 7,3 Prozent am gesamt Strommix. Einen zunehmenden Anteil bekommt die Solarenergie. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, ihren Anteil am Strommix bis zum Jahr 2020 auf 30 Prozent zu erhöhen.

Die notwendigen Investitionen in die Erneuerbaren werden über die EEG-Umlage im Strompreis abgefangen, denn die regenerativen Energien können und müssen einen immer größeren Anteil zur Stromerzeugung in Deutschland beitragen.

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Strompreisentwicklung in der Hand der Stromkonzerne

In den letzten Jahren haben sich die Ankündigungen von Strompreiserhöhungen immer wieder überschlagen. Vor allem zum Jahreswechsel werden wir alljährlich mit einer steigenden Strompreisentwicklung konfrontiert. Hierfür gibt es laut Energiekonzernen, den kommunalen Energieversorgern und von Seiten der Politik vielseitige Gründe.

Der Strommarkt in Deutschland ist zu 80 Prozent unter den vier großen Stromkonzernen Vattenfall, RWE, EnBW und E.ON aufgeteilt. Zusammen verfügen sie über ein weitreichendes Versorgungsnetz, das sie selber betreiben. So kommt den Konzernen trotz Liberalisierung des Strommarktes eine Vormachtstellung zu, die wesentlichen Einfluss auf die Strompreisentwicklung hat.

An den vier Stromkonzernen sind mehr als 800 Stadtwerke beteiligt. Es gibt also kaum einen Anbieter, der nicht von Vattenfall, RWE, EnBW oder EON abhängig ist. Die Strompreisentwicklung ist damit auch in den letzten Jahren stetig nach oben gegangen. Einer der wichtigsten Handelsplätze ist die EEX Leipzig.

Strompreisentwicklung

Entwicklung Strompreise auch nach 2011 steigend

Der Bundesverband der deutschen Energiewirtschaft hat die Strompreisentwicklung der letzten Jahre näher analysiert. Danach ist der Strompreis im Bundesdurchschnitt von 13,9 Cent pro KWh im Jahr 2000 auf 23,2 Cent im Jahr 2009 gestiegen. In großen Ballungsräumen wie Berlin ist der Preis sogar um 100 Prozent gestiegen.

Strompreisentwicklung bis 2013

Seit 2005 gibt es trotz steigender Preise entscheidende Einschnitte in der Strompreisentwicklung. Ein Grund hierfür ist die Liberalisierung des Strommarktes. Dennoch ist der Wettbewerb noch nicht hoch genug, dass sich eine positive Strompreisentwicklung für den Verbraucher erkennen lässt. Auch in den nächsten Jahren wird laut Experten die Strompreisentwicklung weiter nach oben zeigen.

Der Ausbau Erneuerbarer Energien wird durch den Verbraucher infolge einer Umlage finanziert. Durch die aktuelle Erhöhung dieser EEG-Umlage durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) wird ein Durchschnittshaushalt mit etwa 60 Euro pro Jahr zusätzlich belastet. Unabhängig davon würde der Strompreis in 2011 dennoch steigen. Zusätzlich muss man bedenken, dass die fossilen Energieträger immer teurer werden und eine scheinbar teurere Förderung von Ökostrom jetzt auf lange Zeit gerechnet sehr viel billiger ist als eine spätere Umrüstung der Energiebereitstellung.

Die Entwicklung der Strompreise hängt also auch sehr stark mit dem Strommix zusammen. Jede Form der Energiebereitstellung hat eigene Stromgestehungskosten, Vor- und Nachteile.

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EEX Leipzig, die Börse für Energieprodukte

EEX Leipzig LogoBild: © 2011 European Energy Exchange AG

Strombörse Leipzig – wo der Strompreis entsteht

Was bei Aktien an den Börsen gilt, gilt für Strom, Gas und Kohle an der EEX Leipzig. Angebot, Nachfrage und der sogenannte Merit Order Effekt bestimmen den Preis. An der Strombörse Leipzig oder auch „European Energy Exchange AG“ wird der Strompreis gemacht. Fällt ein Kraftwerk aus, macht sich das an der Strombörse Leipzig und am Strompreis schnell bemerkbar.

Die Strombörse Leipzig oder auch „European Energy Exchange AG“ ( EEX Leipzig ) hat sich seit ihrer Fusion im Jahr 2002 zu einer europaweiten Börse für Energieprodukte entwickelt. Etwa 250 Teilnehmer handeln hier Strommengen aus.

Darunter befinden sich die vier großen Energie­versorger Vattenfall, RWE, E.ON und EnBW. Aber auch Stadtwerke, ausländische Energieversorger, Finanzinstitute und industrielle Großkunden sind darunter. Der an der EEX Leipzig gehandelte Strompreis gilt als Referenz für den gesamten Stromhandel im europäischen Raum und hat große Auswirkungen auf die Strompreisentwicklung.

Strombörse Leipzig handelt Strombedarf aus

An der EEX Leipzig wird etwa ein Viertel des in Deutschland gehandelten Strommix umgeschlagen. Im sogenannten Spotmarkt handeln die Teilnehmer Strombedarf für den Folgetag aus. Sie haben bis 12 Uhr Zeit, Gebote für ihren An- und Verkauf abzugeben. Nach diesem Angebot und Nachfrage Prinzip wird anschließend der Preis festgelegt. Dieser Preis gilt als Referenzwert auch für Geschäfte außerhalb der EEX Leipzig.

Merit Order Effekt - das teuerste Kraftwerk bestimmt den Strompreis

Nach dem sogenannten Merit Order Effekt bestimmt das teuerste Kraftwerk den Preis an der EEX Leipzig. Danach werden zuerst die Kraftwerke berücksichtigt, die die geringsten schwankenden Kosten haben, was derzeit noch die Atomkraftwerke sind. Anschließend folgen Braun- und Steinkohlekraftwerke, Gaskraftwerke und zum Schluss Öl mit der teuersten Produktion. Müssen beispielsweise Steinkohlekraftwerke mit ans Netz genommen werden, um den Tagesstrombedarf zu decken, bestimmen sie den Tagespreis an der EEX Leipzig.

Strombörse Leipzig

Damit aber auch Wind- und Solaranlagen und andere Erneuerbare Energie Erzeuger mit ans Netz kommen, schreibt das Erneuerbare Energien Gesetz hierfür eine Mindestmenge vor. Der grüne Strom hat Vorrang vor dem Merit Order. Mit der EEG-Umlage werden wiederum steigende Börsenpreise an der EEX Leipzig aufgefangen.

Die Erneuerbaren stellen auch große neue Herausforderungen an das Stromnetz. Damit die Energiemengen besser verwaltet werden können, dringen Smart Meter immer stärker an die Öffentlichkeit.

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